25.06.11 – Solander, Ghislaine Adair (Isarufer, unterm Baum)

am schwedischen Mittsommerabend: Skandinaviens (vielleicht) feinste Indie-Folk-Band. An der Isar, und das einzige Mal auf der Tour unverstärkt. Mit Cello und Glockenspiel. Da geht die Sonne nicht unter.

Schwedische Folksterne am Isarhimmel.

Doch wieder Zeit für einen persönlichen Einstieg: Denn vor drei Jahren, im Mai 2008, habe ich im Malmöer Süden, im Viertel Möllevången, wo sich die Döner- und Falafelläden neben die Clubs und Plattenläden drängen (und im Sommer der Löwenzahn aus den Ritzen im Asphalt), eine kleine, selbstgefaltete CD-Hülle aus einem Wühlkiste gezogen. 10 Kronen, einen Euro, kostete die erste Solander-EP mit dem blauen Cover, und das war schon mal das Risiko wert. Die Musik reichte schon damals leicht für das Prädikat Glückskauf – Aber wer hätte denken können, dass aus der südschwedischen Grabbelkiste eine der feinsten Indie-Folkbands des Landes hervorwachsen sollte?

…und, kein Zweifel, das sind Solander heute, ein kleiner Fixpunkt im skandinavischen Folkkosmos: Aus Fredrik Karlssons Soloprojekt ist eine famose kleine Band geworden. Ein, zwei Gitarren, ein Schlagzeug und ein Cello. Glockenspiel und Folkpicking ranken sich umeinander. Dann reichen sich Melancholie und Fernweh die Hand und breiten weiche Gedankenbetten aus. Wenn sich auf dem neuen Album Passing Mt. Satu die Songs entfalten, dann ist ein leises, nachdenkliches The National nicht fern. Keine Übertreibung.

Am schwedischen Mittsommersamstag holen wir Solander nach München: Am Isarstrand, unter Baumlaub – und ganz unverstärkt. Das ist eine echte Einmaligkeit: Auf keinem anderen Konzert der kleinen Deutschlandtour bleibt der Strom sonst aus, und nur an der Isar wird das E-Cello gegen echtes Holz eingetauscht. Und dann, ganz sicher, ist alles an seinem Platz. Bei Kerzenschein die Luft mit Musik aus echten Instrumenten füllen: Das ist wie gemacht für die Band.

Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Und: Das Konzert kostet nichts und findet bei jedem Wetter statt. Notfalls ziehen wir unter die Wittelsbacher Brücke um. Der innen.aussen.raum freut sich auf ein Highlight. Und viele Besucher. Für Getränke, Musik und Raum ist gesorgt. Alles was an schönem dann noch fehlt seid ihr. Bis dahin!

PS: Auch wenn das Konzert kostenlos ist und alle eingeladen sind: Die Band hat natürlich trotzdem Reisekosten, und die sollen sie erstattet kriegen. Insofern freuen wir uns sehr über kleine Spenden, wenn ihr sie entbehren könnt.

 

Daten und so: innen: stadt. außen. | 25.06.2011 | 20.00 – 00.00 | Isar-Ostufer, nördlicher der Wittelsbacher Brücke (bei schlechtem Wetter unter der Brücke | U1, U2 Kolumbusplatz, Bus 58 Baldeplatz (näher!) | Eintritt: frei | Bier ist reichlich vorhanden: 1,50 Euro die Augustiner-Flasche.