Herbst! Zeit für unser zweites innen: stadt. dieses Jahr. Mit I Am Oak und Moon Atlas – an einem geheimen, selten betretenen Ort. Die Anmeldung lief bis zum 15. November.

I Am Oak (Utrecht)

Musikvideos sind bisweilen eine heikle Angelegenheit. High-Budget-Pomp, Lo-Fi-Failure. Aber von I Am Oak, diesen vier großartigen Herren aus dem Pop-Rätsel-Gebiet Niederlande gibt es ein nicht nur ziemlich wunderbares, sondern auch sehr band-exemplarisches Mini-Film-Werk: Sänger Thijs Kuijken wandelt durch einen dämmerigen Wald, begleitet von sachte aber bestimmt knarzender Akustikgitarre und sphärischem Kabelklingeln. Das Schlagzeug tappt die Schritte – und am Ende öffnen sich an einem Felsvorsprung fast unvermittelt schwindelnd hoch der Song, die Landschaft, die Nacht zu einem Crescendo.
Wie passend! Denn I Am Oak tasten sich mit einfachen Mitteln vorsichtig an die Ränder der Musik vor: An die Ränder von Folk, Indie und Pop. Ehe sie einen, noch bevor es begriffen ist, an Orte mitziehen, an denen sich anziehende Abgründe öffnen und mit ihnen der Blick auf irgendein ‚Mehr‘. Das hat nicht immer einen Namen. Aber so ist sie doch, die Musik, in ihren besten Momenten, oder? Die Sprache für das Wortlose.
I Am Oak sind selten laut, nie pathetisch. Weil sie’s ja auch nicht müssen, so präzise wie sie ihre Schritte setzen: Ein Zug ins Unbekannte für Freunde von Gitarren, warmen Stimmen, schwindelnden Höhen und Abgründen. Im Jahr 2015 wird es ein neues Album geben. Und an diesem Münchner Novemberabend vielleicht erste neue Songs. Wir raten: Seid dabei.

Moon Atlas (München)

Zu solch elaboriert-tiefgründigen Künstlern wie es I Am Oak sind, konnte es in München (fast) nur eine Entsprechung geben. Leider hat Adrian Lesch sein Projekt umbenannt – sein früheres Alter Ego „Al Oakmill“ hätte wunderbar für einen Themenabend gepasst…
Aber Moon Atlas ist auch ein treffender Name, für sein frisch zur vollen Band musikalisches gereiftes Schaffen.
Auch bei Moon Atlas geht es um Folk – und das Meer/Mehr an Möglichkeiten, dass sich dahinter versteckt. Songs, die sich vielleicht um eine Akustikgitarre sammeln, aber wie „in die Nacht gespielt“ klingen: Ohne Alltagsbrausen, dafür mit Raum – für unerwartete Wendungen, tiefes Durchatmen und langsam Kontur gewinnende gesungene Gedanken. Und weil’s in der Nacht (und beim Kartografieren des Mondes) kühl ist, ist diese zentrale Akustikgitarre eben auch das kleine künstlerische Lagerfeuer zum Daranwärmen.
Auch von Moon Atlas wird es bald neue Aufnahmen geben. Und so wird unser innen: stadt. zur besten Vorschau auf das verrückte Folkjahr 2015, nah und fern.

Daten und so: innen: stadt. | 21.11.2014 | Beginn: 20.00 Uhr | Ort: geheim | Bier: 2,50 das Augustiner | Eintritt: 8 Euro |