12.01.13 – Fenster, Touchy Mob, Toby Goodshank, Helmut, Gender Bombs, Squares on Both Sides, Wassermanns Fiebertraum (Kafe Kult)

Die Türen öffnen: Zum Kafe Kult, zwei Bühnen, Raum für Kunst, sieben entdeckenswerten Bands und den unerforschten Innenräumen. innen: welt. ist unser Weihnachten. Seid dabei.

'spook town, be my brother.' (Touchy Mob, Foam Born)

Bei innen: welt. geht es um einen Ausnahmezustand. Einen schönen: Nach Weihnachten und Silvester holt innen.aussen.raum die zu selten gehörten musikalischen Welten nach drinnen, in den Lieblingsraum Kafe Kult. Die Klänge, die etwas von einem ‘innen’ erzählen: Die leisen Bands und die ganz lauten, die verschrobenen; Flüsterer und Frickler, Erzähler und Suchende.

Und damit man die Musik noch etwas besser hört, setzen wir sie in einen handgezimmerten Rahmen. Aus Bildkunst, Licht und Visuals – weil alles klarer klingt, wenn es nicht aussieht wie immer. – innen: welt. ist innen.aussen.raums eigenes kleines großes Fest. Zwei Bühnen und zwei weitere Räume für Highlights, echte.Weil’s um Musik geht, und nicht um Profit ist all das nicht teuer: Für 12 Euro könnt ihr Tickets könnt gleich hier über unsere Vorverkaufspage sichern. Aber wartet nicht zu lang. Die ersten beiden Ausgaben des Festivals waren ausverkauft.

Fenster (Berlin/New York):
…dass diese Band zum innen: welt. kommt – das ist uns ein Fest im Fest. Was könnte man nicht alles verzaubert schätzen, an Fenster: Die federleichten Melodien, die die Songs tragen. Der Raum, der dem Zuhörer zwischen Gitarre, Bass, Stimme und Percussion bleibt. Die kleinen Details, mit denen die Band ihre Songs verziert. Oder, alles zusammen: Dass hier drei Menschen mit ganz einfachen Mitteln aus Folk, Indie und Post- einen Klang produzieren, der die Realität verschwimmen lässt und den Zuhörenden Geschichten erzählt – jedem seine eigene, vermutlich, und in jeder eine große Portion Fenster. Das passt so gut, dass Fenster fast innen: welt.-Headliner werden _mussten_. Bevor wir sie bald – mit einem Morr-Vertrag in der Tasche – auf viel größeren Bühnen sehen.

Touchy Mob (Berlin):
Touchy Mob ist Berlins feinster Folk-Elektro-Bart. Meint auch die Spex. Und hinter dem Bart und dem Etikett steckt eine wunderbare Wundertüte. Da gibt es zerbrechlichste Akustikgitarrenpickings und tief verzierte Texte – und auch melodietrunkene Elektroteppiche, so satt wie ein All-You-Can-Eat, unerwartete Brüche und harte Beats. Am besten alles in einem Song. Kurz: Den Beweis, dass auch nach 60 Jahren Pop- und 35 Jahren elektronischer Musik noch längst nicht alles probiert ist. Und niemals alle Geschichten über dieses moderne Leben erzählt und begriffen: Touchy Mob hat immer ein paar neue, zwischen den Zeilen, Saiten und Beats.
Bei uns taucht Touchy Mob zum ersten Mal als Hauptact auf einer Münchner Bühne auf.

Toby Goodshank (New York):
Von Toby Goodshank ließe sich erzählen, dass er schon mit den ganz Großen getourt ist (als Gitarrist der Moldy Peaches nämlich) – aber darum geht es eigentlich nicht. Sondern um betäubend lakonische Folksongs. Auf die würdige Art traurig: Durch die Hintertür nämlich und vorgetragen mit außergewöhnlich sprödem Charme.
Genaues Zuhören ist da gefragt. Aber wer es tut, bekommt eine Art Gitarrenpop zu hören, die subtiler ist als das, was sonst so um die Ohren spült. Und trotzdem genauso schön.

Helmut (Berlin):
…einer unserer großen innen.aussen.raum-Vorsätze ist’s ja, ein paar der besten unter all jenen Bands nach München zu holen, an die sonst niemand gedacht hätte. Für dieses Festival machen wir mit Helmut einen Haken hinter diese Aufgabe. Was für ein Fund das ist! Virtuose, melancholische Loops, ein wenig dunkel, ein wenig poppig, kluge Texte dazu – und das ganze _fliegt_, überwindet die Schwerkraft des Handwerks. Eine seltsame Metapher – aber ihr wisst, was gemeint ist.

Gender Bombs (München):
…diese Band wärmt die bayerisch sozialisierten Herzen im innen.aussen.raum. Keine Folklore, klar. Bei diesem Bandnamen (und diesem Verein). Nein, eher die schöne Melancholie, die einen beim nächtlichen Marsch über Münchner Stadtstraßen oder am Ortsrand einer oberländischen Kleinstadt erfasst. Zufall ist das keiner: In Gender Bombs steckt viel von dem, was den Soundtrack zur Sozialisation ausgemacht hat. Fünfzig Prozent Slut, zum Beispiel, in Person von Keyboarder Rene Arbeithuber. Vor allem aber die intelligente Spielart Pop, die hier aus irgendeinem unerfindlichen Grunde gedeiht. Und jetzt eine neue Gestalt gewinnt – die wir verdammt gerne auf unserer Bühne zeigen.

Squares On Both Sides (München):
Wenn es das Genre gäbe, wäre Squares On Both Sides ein Vorreiter: Silent Core. Daniel Bürkner forscht schon seit Jahren nach dem Zauber hinter den leisesten Tönen, nach der Schönheit in der zerbrechlichen Struktur – und ihrem Bruch. Gitarrenspuren ver- und entwickeln sich vorsichtig in den Abend. Geräusche finden ihren Weg in die Mikros. Und der Nachhall von beidem seine verdiente Aufmerksamkeit.

Wassermanns Fiebertraum (Donauraum):
Premiere! Das erste Mal, dass wir um Bewerbungen für’s innen: welt. gebeten haben. Das Ergebnis kann sich gleich sehen lassen: Wassermanns Fiebertraum, verstreut aus dem weiten Donauraum, werden zum Festivalbeginn den Alltag aus den Köpfen und Ohren spülen. Mit Wucht, Wut und Post-Rock; satten Harmonien und wilden Energiestößen, dazu einer eigens mitgebrachten Bilderwelt. Von dieser Art musikalischem Nachwuchs kann Mittelbayern mehr gebrauchen. Finden wir.

 

Daten und so: innen: welt.-Festival III | 12.01.2013 | 17.30 – 06.00 | Kafe Kult, Oberföhringer Str. 156 | Bus: Bürgerpark Oberföhring | Eintritt: 12 Euro vorher, 14 Euro am Abend | Das Bier: kultüblich 2,30 Euro. |

Hier gibt’s Tickets