
11.01.25 BSÍ, Ida The Young, Prohibition Prohibition, A Prouder Grief, Su Yono, Bateau (Kafe Kult)
What the world needs now… Gut, es mag Dringenderes geben, als ein liebevoll zusammengetackertes Festival mit sieben formidablen Musik-Entdeckungen. Aber ein bisschen helfen tut es schon. Kommt rein!
Wir wissen ja nicht, wie’s euch geht, aber… Zum Start in dieses neue Jahr kann das nicht schaden, finden wir: Großartige, handverlesene Musik von Menschen für Menschen, ein ganzes Kafe Kult zum Wohlfühlen, mit selbstgebasteltem Glitzerrahmen und einer Party.
Also: Ein neues innen: welt. mit sieben Bands, frischentdeckten Abenteuern aus Loop, Post-Rock, Alt-Folk-Wundern, Post-Punk, elektronischem Knarzen (von Reykjavik über Plzen bis München) und unerschreckenden Getränkepreisen. Kommt rein!
+++ Hier geht’s direkt zum Vorverkauf. Wir freuen uns sehr über jeden Soli-Beitrag – jeder Euro wird für neue Konzerte genutzt! +++
Hier geben wir nach und nach unsere sieben Acts bekannt:
BSÍ (Reykjavík / DIY-Indie-Synth)
Wie gerne schreiben wir diese Gäste ganz oben aufs Line-up! Sigurlaug Thorarensen und Julius Pollux Rothlaender haben einen glam- und glimmernden Indie-Rahmen, für ihre Musik ein paar neue Instrumente gelernt, viel musikalische Freude für euch und sich selbst – und eine so wunderbare Botschaft aus allen Zeilen und Akkorden: Es ist alles alles andere als einfach in unseren spätkapitalistischen Zeiten. Aber sie können es trotzdem (die Fußorgel spielen. Oder die eigene Stimme hörbar machen). Und wir alle auch. “Some sweet songs against bad stuff”, sagt die singende Drummerin Sigurlaug in BSÍs KEXP-Session. “Quite mindblowing” sagt der meistgelikte Kommentar darunter. Wir schließen uns an.
Ida The Young (Plzen / Alt-Folk)
Na Entschuldigung, aber: Boom. Schließt die Augen und hört in diese Youtube-Session. Achtet auf die kräftige, etwas lakonische weibliche Stimme, auf die Rhythmuswechsel, auf die einander flink ablösenden Kapitel der Songs, auf die Leadgitarre, die aus offenem Feld auf die Straße springt und die Fahrt begleitet, auf das Piano als glitzerndes Sound-Bächlein. Muss das nicht das neueste Alt-Folk-Wunder aus den USA sein? Müsste vielleicht. Ist aber Ida The Young aus Tschechien. Vielleicht können wir helfen, Ida The Young zum neuesten Alt-Folk-Wunder Mitteleuropas zu machen. Wer so viel Kreativität und Liebe in Songs steckt, hätte das verdient.
A Prouder Grief (Nürnberg / Post-Rock)
Ganz ehrlich: Die Suche nach der Band für den “Post-Rock-Slot” des innen: welt. beschert bisweilen graue Haare. Schwierig, schwierig. Und dann kommt der erlösende Fund sogar aus Bayern: A Prouder Grief (mit ihren Masken) sind ein wenig rätselhaft. Vor allem aber eine musikalische Achterbahnfahrt mit Konfettikanonen und verschmitzt gähnenden Abgründen, mit fröhlich sägenden Gitarren und plötzlich ins Bild springenden Breaks – ganz ohne genretypische Klischees. Also kein Gefiddel auf der hohe E-Saite und Laut-Leise-Laut-Leise-L… – sondern echte, bildermalende Freude an Gitarre, Bass, Keys und Drums. Wir mögen das.
Prohibition Prohibition (München / Post-Punk)
Noch ein offenes Wort von hinter den Kulissen: innen.aussen.raum mag New Basement! Es muss sich ja dringend jemand die Bühnen der Stadt greifen. Und natürlich kenn wir da Prohibition Prohibition. Wenn ihr das auch tut, wisst ihr, dass das eine satte, halbdunkle, postpunkige Freude wird. Wenn nicht: Klare Basslinien schieben, schillernde Gitarren ziehen, eine tiefe Stimme erzählt. So funktioniert das mit dem Post-Punk – und Prohibition Prohibition geben als gut geölte und laut stampfende Livemaschine und mit ein paar kreativen Wendungen locker genug Zucker dazu, um sich bedenkenlos dem spätabendlichen Soundtunnel anzuvertrauen.
Su Yono (München / Avant-Folk)
Eine Band gegen seelische Taubheitsgefühle: Su Yono streifen sachte Tidenhub, hochalpine Schneebretter und vom Regen aufgewühlte Vorstadtpfützen. Alles, was ausbleicht, aber nicht vergeht. Dabei hilft ein entspanntes Gespür für Geräusch und Klang (als Zeiteinheit und Nahaufnahme), für Melodien (die sich nicht ins Rampenlicht quetschen), für Drums als stolpernden Herzschlag und für Songtexte als lyrische Untertitel für einen täglichen POV-Kinofilm. Also mal kurzgefasst: Slowmotion-Folk für Sommerabend-Dämmerungen oder Schneeschmelze-Vormittage. Whatever you feel. Und das aus München. Toll.
Bobo_PK (Landau / Chiptune) – leider krankheitsbedingt nicht dabei!
Kommt der ganze Dance aus dem Gameboy? Tut er. Bobo_PK aus dem fernen Rheinland-Pfalz ist ein Experte für Chiptune-Sounds. Was sich jetzt vielleicht nerdy liest, ist es ganz sicher auch – aber am Ende eines langen Festivaltages wird es vor allem die Köpfe und Füße erleichternde Synthese aus den Noises der 90er und der elektronischen Party der 20er sein, die ihr spürt. Da ist für alle was dabei. Und ein kleines, nerdy, trancy Spektakel zum Zusehen ist es auch noch. Bleibt noch eine Runde und genießt – am Montag ist nur wieder Montag.
Bateau (München / Loop)
Der erste Café-Slot des innen: welt. ist der Moment, um sich an Flaschen und Gläsern festzuhalten, die fliegenden Lichtpunkte der Discokugel zu verfolgen und ganz leise die ersten musikalischen Geschichten des Abends zu schmecken. Bateau ist der Richtige, um sie anzureichen: Eine E-Gitarre, ein Loopgerät, eine Trompete – und die nötige Geduld, um Sekunden zu Kränzen zu flechten und die bis unter die eiskalte Januarwolkendecke zu schichten. Ihr werdet knappe 40 Minuten lang alle Ruhe und Zeit der Welt haben zu genießen. Dass Bateau für euch diesen musikalischen Turm baut.
Aftershow-Party ab circa 1 Uhr: Mit Nils Panda (All My Ghosts / Leipzig / Hits only) und Naumative (iar, Little Odessa / München / IndieSynthieFrickelBumms)
Daten und so: innen: welt. Festival | 11.01.25 | Einlass 17.00 Uhr | Kafe Kult, Oberföhringer Str. 156 | Bus 188 Bürgerpark Oberföhring, Tram 16 Prinz-Eugen-Park | Eintritt: 25 Euro Early Bird (limitiert; mit 1x Getränkegutschein für Bier/Wein/Anti-Alk), 28 Euro Normalpreis, >28 Euro Soli-Ticket | Bier: 4,00 (Augustiner, Tegernseer, …)